Interferometrie
Prinzip der Dickemessung mittels Interferometrie
Der Prozeß der Dickemessung basiert im einfachsten Fall auf einem
leicht modifizierten Michelson-Interferometer –
Abbildung
3-1, in welchen der stationäre Spiegel durch ein reflektierendes
Meßobjekt ersetzt wird.
Kohärenzlänge der Laserdiode
Generell darf bei Interferometern die Phasenverschiebung der beiden von
den Spiegeln reflektierten Teilstrahlen nicht größer werden
als die Kohärenzlänge der verwendeten Laserstrahlung. Die Auswertung
erfolgt durch das Zählen der sich abwechselnden Interferenzmaxima
und -minima. Man versucht deshalb Laser mit möglichst großer
Kohärenzlänge herzustellen.
Hier jedoch beruht die Dickemessung nicht auf dem Abzählen der
Interferenzstreifen, sondern auf der Detektion der Interferenzen selbst.
Dabei wird aus dem Fehler „kurze Kohärenzlänge" ein Qualitätsmerkmal
der Laserdiode.
Bei gleichmäßiger Bewegung eines der Referenzspiegel des
Michelson-Interferometers – Abbildung
3-1 – treten über die gesamte Kohärenzlänge hindurch
kontinuierlich wandernde Interferenzringe – Abbildung
1-4 – auf. Wählt man die Kohärenzlänge durch passende
Wahl der Laserdiode sehr kurz, so können nur auf einem sehr kleinen
Bereich um die Nullposition Interferenzen beobachtet werden. Die Nullposition
entspricht dabei der Position des Motors, bei der beide Spiegel sich im
gleichen Abstand vom Strahlteilerwürfel befinden. Die Detektion der
Interferenzen ermöglicht bei kurzer Kohärenzlänge eine genaue
Aussage über die Position des beweglichen Spiegels.
Meßverfahren
Aus Gleichung (
3-8 ) ergibt sich mit gegebener
Verschubgeschwindigkeit des mobilen Referenzspiegels
( 3-10 )
die zu erfassende Frequenz
( 3-11 ).
Für die Dickemessung – Abbildung 3-3 – muß nun lediglich die
Position des mobilen Spiegels kontinuierlich verändert, und der Referenzstrahl
mit dem an der Hornhaut reflektierten Laserstrahl überlagert werden.
Abbildung 3-3: Bestimmung der Interferenzmaxima
Periodische Intensitätsschwankungen treten auf, wenn der Referenzstrahl
entweder mit dem an der Oberseite oder an der Unterseite der Hornhaut reflektierten
Meßstrahl interferiert. Aus der Differenz der Spiegelpositionen des
Auftretens der Interferenzen durch den Reflex an der Oberseite x
Oberseite
und der Unterseite x
Unterseite läßt sich unter Berücksichtigung
des Brechungsindex n der Hornhaut ihre Dicke
( 3-12 )
bestimmen.
Meßgenauigkeit
Die Genauigkeit einer solchen Meßmethode liegt prinzipiell im Bereich
der Kohärenzlänge des Lasers. Durch eine theoretisch mögliche
Reduktion der Kohärenzlänge ließe sich die Genauigkeit
bis in den Bereich von zwei mal der Wellenlänge steigern.