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Im Falle der Epikeratophakie wird, um die gewünschte Korrektur
zu erlangen, mittels der 193 nm-Emission eines Excimer-Lasers [MIT93]
computergesteuert ein Lentikel mit entsprechender Dioptrienzahl aus einer
Spenderhornhaut herausgeschnitten – Abbildung 1-1. Dieses kann dann dem
Patienten aufgenäht werden. Der Vorteil dieser, gegenüber anderen,
sich bereits in Anwendung befindlichen Methoden, besteht in der größeren
Genauigkeit und Flexibilität. Der operative Eingriff beschränkt
sich auf den Rand des Gesichtsfeldes. Da überdies das Lentikel in
der zentralen Zone nicht an die Hornhaut des Patienten anwächst, und
auch die Ernährung nur über die periphere Nahtverbindung erfolgt,
ist es möglich, die Operation gegebenenfalls zu wiederholen, ohne
das Auge des Patienten nennenswert zu schädigen.
Die bisher zur Anwendung gekommene Methode bei der Vermessung von Spenderhornhäuten
für das Excimer Laser Cornea Shaping System, kurz ELCS genannt, war
die Pachymetrie mittels Ultraschall [AZE79, MIS68,
REA87, SPE86]. Diese basiert auf der Messung der Dauer, welche ein
ausgesandtes Ultraschallsignal benötigt, um nach Reflexion an der
Hornhaut wieder emp-fangen zu werden – Abbildung 1-2. Hierfür muß
eine spezielle Sonde im rechten Winkel zur Hornhautoberfläche plaziert
und leicht aufgedrückt werden. Dabei treten jedoch einige Schwierigkeiten
auf.
Durch den mechanischen Kontakt der Sonde mit der Hornhaut wird diese oft so sehr gestaucht, daß große Dickeschwankungen bei ein und derselben Hornhaut auftreten können. Die daraus resultierende Ungenauigkeit der Eingabeparameter wirkt sich stark auf die Qualität der nachfolgenden Bearbeitung aus. Zusätzlich sind durch den Aufbau des Pachymeters nur sehr schwer wirklich sterile Arbeitsbedingungen zu schaffen. Ein weiterer Punkt ist die Schwierigkeit einer automatisierten Messung sowie der anschließenden automatischen elektronischen Datenverarbeitung.
Eine interferometrische Meßtechnik [MIT94] besitzt dem gegenüber die Möglichkeit, durch eine berührungslose Messung mit einer weitaus größeren Genauigkeit steril zu arbeiten. Die Daten können anschließend automatisch vom Steuerrechner des Bearbeitungslasers übernommen werden. Im Prinzip wäre auch eine gleichzeitige Messung während der Laserbearbeitung möglich.
Zur Messung intraokulärer Distanzen wurden in letzter Zeit zwei neue Verfahren entwickelt. Fujimoto verwendet eine Femtosekunden-Pulstechnik zur Messung der Corneadicke an Hasenaugen [FUJ88] und Fercher Multimode-Halbleiterlaser kurzer Kohärenzlänge zur Messung der Achsenlänge des menschlichen Auges [DRE91, FER88, HIT91, HIT92b] sowie für die in vivo Messung der Retina- und Hornhautdicke [HIT92a].
Das zuletzt genannte Verfahren bildet auch die Grundlage der hier eingesetzten
interferometrischen Meßmethode [KRO93].
Es beruht auf einem modifizierten Michelson-Interferometer – Abbildung
1-3 – und verwendet eine Laserdiode LD mit sehr kurzer Kohärenzlänge.
LD
US STW S1 S2 LL |
Laserdiode
Umlenkspiegel Strahlteilerwürfel Referenzspiegel Hornhaut Lichtleiter |
Einerseits besteht nun die Möglichkeit, die Positionen der Interferenzmuster durch schrittweises Verschieben des Referenzspiegels zu suchen. Andererseits kann der Referenzspiegel mit einer kontinuierlichen Geschwindigkeit bewegt werden. Durch diese wandert das Interferenzmuster mit einer bestimmten Frequenz über die Meßsonde. Wird das Auftreten dieser Frequenz erkannt und ausgewertet, so zeigt sich eine erhebliche Verkürzung der Meßdauer gegenüber der ersten Methode.
Dieses Prinzip wurde im ursprünglich vorhandenen System [KRO93]
weitgehend realisiert. Das Interferenzsignal wird über eine Blende
und ein Faserbündel ausgekoppelt, durch einen Photomultiplier in ein
elektrisches Signal umgewandelt, nachfolgend elektronisch verstärkt,
digitalisiert und in einen Rechner eingelesen. Durch eine nachträgliche
Fourieranalyse zur Ermittlung der gesuchten Frequenz stößt man
schnell an die Grenzen der Rechnerleistung. Diese Schwachstelle zu beheben,
ist die Hauptaufgabe dieses Projekts. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll
die Datenerfassung durch hardwaremäßige Vorbehandlung optimiert
werden. Durch die Integration einer Videokamera soll die Justierung erleichtert
und eine Kontrollmöglichkeit geschaffen werden. Weiters müssen
die Software aktualisiert und Fehlerbehandlungsroutinen, die bisher ignoriert
wurden, eingebettet werden.
Für Anmerkungen oder Änderungen senden Sie ein e-mail an martin@martin-mandl.com 980402 |