Interferometrie
Probleme der Hornhautvermessung
Parallelität der Trennschichten
Die menschliche Hornhaut kann, wie in Kapitel -
Mathematisches
Modell - beschrieben, in sehr guter Näherung durch zwei Kugelschalen
mit unterschiedlichen Radien R
a und R
i beschrieben
werden. Bei einer, die beiden Kugelschalen schneidenden Gerade, wie sie
durch den Laserstrahl auftritt, sind die Tangentialebenen an den Schnittpunkten
und somit die reflektierten Strahlen nur im Falle der zentralen Messung
parallel. Je weiter die Messung das Zentrum verläßt, desto größer
wird der Winkel zwischen den Tangentialebenen – siehe Abbildung 3-4. Für
die Interferometrie ist ein paralleler Verlauf der beiden von den Trennschichten
der Hornhaut reflektierten Teilstrahlen jedoch erforderlich.
Abbildung 3-4: Reflexion an nicht parallelen Schichten aus
[KRO93]
Diese ungenügende Parallelität der beiden reflektierenden
Oberflächen bedeutet eine klare Einschränkung dieser Methode
im peripheren Bereich. Der Winkel g zwischen
den beiden reflektierten Teilstrahlen wächst mit dem Abstand r zum
Zentrum bzw. mit dem Meßwinkel a:
( 3-13 )
mit
( 3-14 ).
Mit typischen Werten des inneren und äußeren Krümmungsradius
der Hornhaut von 6,7 und 7,8 mm, einer zentralen Dicke von 0,5 mm laut
[KRA89] und einer peripheren Messung im Abstand
r = 4 mm vom Zentrum ergibt dies eine Abweichung von der Parallelität
um 2,63°. Bei einem Abstand von 20 cm zwischen Hornhaut und Detektor
erhält man eine Verschiebung der Strahlen um
( 3-15 ).
Dieser Winkel zwischen beiden Laserstrahlen ergibt bei einem typischen
Spotdurchmesser von etwa 2 mm keine Überlappung der Teilstrahlen am
Detektor mehr, und somit auch kein Auftreten von Interferenzen.