|
|
Da der eintreffende Strahl durch die unterschiedliche Krümmung verschieden stark verzerrt reflektiert wird, verschlechtern sich die Meßbedingungen. Die in Kapitel 5.3.6 beschriebene Sammellinse bündelt den Laserspot auf der Kontaktlinse zu einem Punkt und vermindert so die Verzerrung.
Die folgenden Daten der Interferometervariante B können direkt
mit den Meßergebnissen des letzten Kapitels verglichen werden. Als
Meßobjekte dienten eine konvex-konkave Kontaktlinse mit - 7,25 Dioptrien
und zwei konkav-konvexen Linsen mit + 3,25 und + 3 Dioptrien mit unterschiedlichen
inneren Krümmungsradien von 7,9 und 8,4 mm.
Bei allen drei harten Kontaktlinsen wird die maximale Standardabweichung der Messungen der planparallelen Plättchen von 2,6 µm nicht überschritten.
Abweichungen traten bei Messungen mit verschiedenen Halterungen – siehe
Kapitel - Hornhauthalterungen – auf. Als Beispiel
folgen hier die Ergebnisse einer konkav-konvexen Linse mit + 3 Dioptrien
und einem Krümmungsradius von 8,4 mm beim Einsatz einer Kunstoff-
und einer verchromten Delrin Base im trockenen Zustand sowie mit einer
physiologischen Kochsalzlösung als Meßmedium.
Im trockenen Medium zeigen die beiden Halterung ähnliche Ergebnisse.
Beim Interferenzsignal der Kontaktlinse in der Kunststoffhalterung – Abbildung
6-6 – sind drei Maxima zu erkennen. Das mittlere Maximum entsteht, wenn
beide Teilstrahlen des Interferometers gleich lang sind, die beiden kleineren,
wenn ihre Wegdifferenz genau der optischen Dicke der Kontaktlinse spricht.
Bei Verwendung der verchromten Delrin Base – Abbildung 6-7 – kommt zusätzlich
zu den beiden Reflexen der Linse eine Reflexion von der verchromten Halterung
hinzu. Maxima im Interferenzsignal treten nun zusätzlich zum Hauptmaximum
in der „Nullposition" an den Stellen auf, an denen die Wegdifferenz der
Teilstrahlen den Abständen spiegelnde Halterung - Konktaktlinsenvorderseite,
spiegelnde Halterung - Linsenrückseite und Rückseite - Vorderseite
entspricht. Dadurch kann zusätzlich zur optischen Dicke der Kontaktlinse
ihr Abstand zur stärker gekrümmten Halteroberfläche bestimmt
werden.
Bei Erhöhung des Meßstroms steigen die Nebenmaxima der Laserdiode
– siehe Kapitel - Optischer Aufbau. Um diese gespiegelt
ordnen sich die Interferenzmaxima des Meßobjekts an – Abbildung 6-8,
wodurch aus einer Messung mehrere Ergebnisse abgelesen werden können.
Bei Messungen in einer physiologischen Kochsalzlösung sinken die
Reflexionen der Kontaktlinse auf 0,14 %. Um trotzdem Meßergebnisse
zu erhalten muß der Diodenstrom erhöht werden. Hierdurch verbreitern
sich die Interferenzmaxima – Abbildung 6-9 – und erhöhen die Standardabweichung
der Meßergebnisse. Im Falle der Messung mit der verchromten Halterung
und Kochsalzlösung als Medium treten zusätzliche Verfälschungen
des Meßergebnisses ein, da Interferenzen von Haupt- und Nebenmaxima
der Laserdiode knapp beieinander liegen – Abbildung 6-10.
Für Anmerkungen oder Änderungen senden Sie ein e-mail an martin@martin-mandl.com 980403 |