Ursprüngliches System
Als Grundlage für diese Diplomarbeit diente die Arbeit von Dorothea
Gruber und Raphael Kronberger
[KRO93]. Als Resultat
dieser existierte am Institut für Allgemeine Physik der Technischen
Universität Wien bereits ein Interferometer, an welchem das zuvor
beschriebene Meßprinzip weitgehend realisiert war.
Optischer Aufbau
Abbildung 4-1: Aufbau des ursprünglichen Interferometers
aus [KRO93]
(1) Schrittmotor
(2) Verschubtisch
(3) Spiegelhalterung mit Positioniereinrichtung
(4) Planspiegel
(5) Halterung für den Strahlteilerwürfel
(6) Strahlteilerwürfel
(7) Umlenkspiegel
(8) Positioniermechanik für den Umlenkspiegel
(9) Halterung für die Laserdiode |
(10) Laserdiode
(11) System Mikrobank
(12) x-y Verschub für den Lichtwellenleiter
(13) Lichtleiterkabel
(14) Halterung für den Lichtwellenleiter
(15) x-y Verschub für die Hornhauthalterung
(16) Hornhauthalterung
(17) Hornhaut
|
Der prinzipielle Aufbau des Interferometers ist in Abbildung 4-1 dargestellt.
Die Laserdiode SLD201V3 (10) wurde zunächst durch eine Halterung (9)
am Mikrobank-System fixiert. Der austretende Laserstrahl wurde durch einen
Umlenkspiegel (7) in das Interferometer gelenkt und nach Passieren des
Strahlteilerwürfels (6) in zwei Teilstrahlen zerlegt. Die beiden Strahlen
wurden anschließend vom fixen Spiegel (oben) und vom mobilen seitlichen
Spiegel (4) reflektiert und verließen phasenverschoben – abhängig
von der Spiegelposition – das Interferometer. Nach Umlenkung durch den
zweiten Strahlteilerwürfel und Reflexion an der Hornhaut (17) traf
der Laserspot auf dem Lichtwellenleiter (13) auf und wurde vom Detektor
registriert.
Signalauskopplung
Das Interferenzsignal wurde über eine Blende von 0,3 mm Durchmesser
in ein Faserbündel ausgekoppelt, das direkt in den Eingang eines Photomultipliers
mündete.
Zur Justierung des Interferometers mußte der Meßkopf abgenommen
und durch eine Videokamera ersetzt werden. Dies war umständlich und
bildete eine mögliche Fehlerquelle. Durch die Verwendung eines Lichtfaserbündels
konnte eine optimale Einkopplung des Lichtsignals nicht gewährleistet
werden, was eine weitere Abschwächung des Meßsignals bedeutete.
Analoge Signalverarbeitung
Das durch den Photomultiplier umgewandelte elektrische Interferenzsignal
wurde nachfolgend elektronisch verstärkt, digitalisiert und in einen
Rechner eingelesen. Dabei wurde auf eine Bandbegrenzung zur Vermeidung
eines Aliasing-Fehlers verzichtet.
Digitale Signalverarbeitung
Das in den Rechner eingelesene Signal wurde zur Erkennung der für
eine Interferenz typisch auftretenden Frequenz einer Fouriertransformation
unterzogen. Dazu wurden jeweils einige Meßwerte zu einem Analysefenster
zusammengefaßt und der zeitaufwendigen Rechenoperation unterzogen.
Erst wenn der Computer damit fertig war, wurden die nächsten Daten
übernommen. Zusätzlich wurde nach jedem solchen Schritt die Motorposition
vom Controller abgefragt, wodurch abermals Zeit verloren ging.
Um eine geeignete Messung zu erhalten, mußte die Meßstrecke
mit einer Motorgeschwindigkeit von ca. 0,005 mm/s abgetastet werden. Dies
bedeutete bei einer Meßstrecke von 2 mm eine Meßzeit von knapp
7 Minuten. Während dieser Zeit durfte das System durch keinerlei Erschütterungen
beeinträchtigt werden, da sonst falsche Ergebnisse geliefert wurden.
Durch die daraus resultierende ungünstige Wahl der Abtastfrequenz
und ungeeignete Verarbeitungsverfahren entstand ein hoher Speicherbedarf,
wodurch das Computersystem an seine Grenzen stieß.